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Freitag, 27. Dezember 2019

abseits

und da siehst du sie, wie sie rumsitzen und rumstehen. sich unterhalten und lachen. wie sie glücklich sind. wie sie gemeinsam spaß haben. wie sie sich unterhalten. wie sie sich berühren. liebevoll. freundschaftlich. ausgelassen.
da siehst du sie, wie sie so ein tolles leben leben. wie sie eingebunden sind, in das leben anderer. wie alles verschmilzt.
da siehst du, was gemeinsamkeit bedeutet. was freundschaft bedeutet. was es bedeutet, jemanden zu haben. jemanden, bei dem du du selbst sein kannst. bei dem du lachen und weinen kannst. mit dem du zeit verbringen kannst. feiern kannst. menschen, die sich aufeinander freuen. menschen, die freuen, sich zu sehen. die sich umarmen und sich beim gemeinsamen lachen auf die oberschenkel klopfen. freude. leichtigkeit. leben.

da siehst du, was die anderen haben.
da siehst du, wie schön es sein könnte.
da siehst du, was dir entgeht. was du alles nicht hast.

du bist schon so lang so. so einsam. so allein gelassen. warum mag dich eigentlich keiner.... man weiß es nicht. irgendetwas an dir scheint anders zu sein. du scheinst nicht dazu zu passen. nicht dazu zu gehören. irgendwie fälltst du aus dem schema. irgendwas ist anders an dir.

bei dir, da wissen die leute oft nicht was sie sagen sollen.
und du, du weißt es auch nicht.
bei dir, da schaun die leute nach ein paar sätzen hilfesuchend woanders hin. sind gelangweilt. fühlen sich nicht wohl.
irgendetwas ist komisch an dir.
irgendwie will niemand lange in deiner nähe sein.

dabei wirkst du am ersten blick nicht unsympathisch. du lachst freundlich. du beginnst ein gespräch.
aber dann kommt sie, deine unsicherheit.
dein gegebenüber scheint das zu merken, denn plötzlich ist die stimmung irgendwie anders.
irgendwie ist die leichtigkeit verschwunden, irgendwie verkrampfst du dich. niemand sagt mehr etwas. oder jemand bringt einen blöden spruch, auf den du in deiner unsicherheit nichts zu anworten weißt. du würdest so gern witzig sein. du würdest so gern jemand sein, der die anderen zum lachen bringt. du würdest so gern beliebt sein und gern gesehen werden. du würdest so gern eingeladen werden. du würdest so gern dabei sein. du würdest so gern dazugehören.

aber du stehst draußen. du bist nicht dabei.
das war schon sehr sehr lange so.
das hat schon in der kindheit begonnen.
dein ganzes leben schleppst du das schon mit.
dieses "nicht dazu gehören".
dieses einsam sein.
dieses abseits stehen.

es ist kein platz für dich.
niemand interessiert sich für dich.
niemand will wissen, wies dir geht oder was du so machst.
niemand vermisst dich wenn du nicht da bist.
nein, anders.
niemandem fällt auf, dass du nicht da bist.
denn niemand wäre auf die idee gekommen, dich einzuladen.
weißt du, es will dich niemand dabei haben.

du fragst dich schon so lange, warum das eingentlich so ist.
du bemühst dich so sehr, etwas dagegen zu tun.
aber es klappt einfach nicht.

du bist immer noch du.
und du, du hast halt einfach noch nie dazu gehört.


Sonntag, 24. März 2019

Jahre später....

...wird einen oft so manches bewusst. Ist es, weil mein älter geworden ist? Oder redet man sich das von damals vielleicht schön? Vergisst man die Dinge, die einen verletzt oder enttäuscht haben, und all jene Momente am Morgen, an denen es sich nicht richtig angefühlt hat? Nicht der Abend oder die Nacht ist das worauf es ankommt, sondern der Morgen. Wie fühlt es sich an neben demjenigen aufzuwachen? Wie entspannt ist es am Frühstückstisch? Morgens, wenn man nüchtern ist. Nüchtern, nicht wegen des Alkohols. Nüchtern, frisch, neutral. Manchmal schafft es die Stimmung des letzten Tages nicht in den nächsten Morgen. Irgendwie ist man dann wieder weit weg voneinander, obwohl man morgens Arm in Arm aufgewacht ist. Und man beginnt jeden Morgen von neuem eine Beziehung aufzubauen. Die Nähe wiederzufinden. Sich wieder zusammen richtig zu fühlen. Damit sich das Zusammensein wieder richtig anfühlt. Zusammen sein. Jeder für sich und doch eine Einheit, wie Yin und Yang. Wie am Abend. Aber der Morgen bei dir, der war immer so merkwürdig. Irgendwie angespannt, irgendwie nicht richtig.

Und da waren noch ein paar andere Dinge.... die irgendwie nicht gepasst hatten. Deine aggressive Art wenn du getrunken hast. Nie mir gegenüber. Aber diese ständig Panik vor ner Schlägerei, dieses Herumwerfen mit den Getränken, diese ganzen Leute die du kanntest die irgendwie alle genau so waren. Und der ständige Druck den du mir damals gemacht hast, wenn du meine Freizeit einfach verplant hast obwohl ich ein Mensch bin, der auch mal ein paar Stunden für sich braucht. Irgendwie hatte mich das alles erdrückt. Dabei wollte ich es so sehr. Ich wollte so sehr, dass es klappt. Ich wollte mit dir zusammensein, mit dir Zeit verbringen und schöne Dinge erleben.

Schöne Dinge.. ja.. weißt du noch, als du mit mir weggefahren bist, an diesen schönen Ort wo wir neben dem Bach spazieren gegangen sind? Tage später hast du mir erzählt, dass uns dort eine Arbeitskollegin von dir gesehen hat, sie dich aber nicht angesprochen hat weil wir die ganze Zeit rumgeknutscht hatten. Ich erinnere mich noch genau an dieses Gefühl als wir da am Bach entlang spaziert sind....es war als wäre die Zeit stehen geblieben gewesen. Es hat sich alles so leicht angefühlt. Ich glaube, das Gefühl nennt man Glück. Oder Liebe?

Oder erinnerst du dich noch daran, als wir das erste Mal fürs gemeinsame Wochenende bei dir einkaufen gefahren sind? Wir sind dorthin gefahren, wo auch immer so ein Flohmarkt stattfindet. Ich erinnere mich noch genau wie wir da durchgeschlendert sind. Und nachher den Einkauf erledigt haben.. wie du mich immer gefragt hast was ich denn Essen möchte... und ob ich noch was haben möchte.. und als du Klopapier gekauft hast und jede Packung zusammengeknautscht hast um das weicheste zu finden. "Nur das Beste für meinen Poppes", hattest du gemeint. Ich muss heute noch schmunzeln wenn ich daran denke.

Und irgendwann dann hab ich das beendet. Und ich weiß heute gar nicht mehr so richtig, wieso. Ich glaube, ich habe erst jetzt verstanden dass du mich wirklich geliebt hast. Und das ich Angst hatte, mich auf etwas einzulassen. Mich auf dich einzulassen.
Mir tut das alles so leid.
Ich würde jetzt gerne ganz klischeehaft sagen dass ich gerne die Zeit zurück drehen würde. Und das alles ganz anders machen. Aber das klingt so scheiße, wenn das jemand sagt. Aber ich sags trotzdem. Weil ichs wirklich gern tun würde. Ich würde so gerne nochmal weitermachen. Bei dir in der Küche stehen und dir dabei zusehen, wie deine Balsamicoreduktion völlig in die Hose geht und ein Superkleber daraus wird. Ich würd gerne nochmal dahin. Und einfach von dort aus weiter machen. Aus dem du und ich ein Wir machen. Beisammen sein. Gemeinsam alles erleben, Höhen und Tiefen durchmachen, stark und schwach sein, glücklich und traurig sein, die Welt erkunden und auf der Couch den Paten schaun. Alles möchte ich mit dir tun. Hauptsache mit dir. Hauptsache gemeinsam. Ein du und ich wie es nie existiert hat. Weil ich es nicht wahr haben wollte. Weil ich zu blöd war. Was hätte alles wunderbares aus uns werden könnnen....

Ich wünschte, du würdest auch gerne zurückreisen wollen. Treffen wir uns einfach dort? Was hältst du davon?

Freitag, 10. März 2017

I don´t feel safe here anymore...

wenn du nirgendwo mehr zu hause bist...

... und du dich immer allein fühlst.

wie sollst du von den anderen verstanden werden, wenn du doch die anderen auch nicht verstehst.

wie sagt man so schön.... um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, musst du vor allem ein Schaf sein.





Sonntag, 15. Januar 2017

schattengespringe

oft steht man sich einfach selbst im weg. man schafft es nicht über seinen schatten zu springen. man möchte dieses und jenes machen, geniale dinge erleben, spaß haben, aber irgendwie kann man es nicht. man hat angst vor dingen, vor fremden dingen, neuen erlebnissen, unberechenbaren tagen obwohl diese tage endlich ein wenig spannung und abwechslung bringen würden. manche leute können das gut. oder sogar die meisten. ich habe angst vor dingen, die nicht absehbar sind, vor unternehmungen, wo ich nicht genau weiß, was passiert. ich möchte spannende tage, plane in gedanken einen aufregenden tag. morgen soll es spannend werden, morgen möchte ich was erleben. aber dann hab ich angst vor den neuen dingen, habe angst vor neuen leuten, vor unbekannten situationen. ich schaffe es nicht, aus meiner gewohnten umgebung auszubrechen, mal was andres zu machen, mal einfach drauf los zu leben. ich bewundere menschen, die das können. bewundere menschen, die ein aufrengendes leben haben, ständig spannende dinge erleben und neue sachen ausprobieren. so sehr ich es auch möchte, schaffe ich diesen sprung nicht. ich bleib lieber da, wo man mich kennt. da, wo ich alles kenne. da, wo ich mich sicher fühle und alles seinen gewohnten lauf hat.

schade um all das, was man erleben könnte, wenn man es nur könnte.

Samstag, 29. Oktober 2016

Missing...

Ich vermisse die schönen zeiten die wir hatten. Ich vermisse gemeinsam was zu unternehmen, Spaß zu haben. Ich vermisse deine lustige Art, deine Schlagfertigkeit, deine doofen Sprüche und deine blöden aber doch witzigen Bemerkungen. Ich vermisse deine unkomplizierte, lockere Art. Allen anderen gegenüber bist du noch so.  Aber bei mir nicht mehr.
Mir zeigst du nur noch deinen Ärger und deine Unzufriedenheit,  deine Wut und deine Enttäuschung. Ich bin gerne für dich da wenn es dir mal schlecht geht. Aber ich hab nicht die Energie und die Standfestigkeit, mich dauernd von dir runterziehen zu lassen ohne dabei selbst den Halt zu verlieren. Jeder Versuch dich aufzuheitern scheint dich nur noch aggressiver zu machen. Irgendwie kann ich dich nicht mehr hochzuziehen. Oder du willst dich gar nicht von mir hochziehen lassen.
Vielleicht brauchst du einfach jemanden an dem du deine schlechte Laune auslassen kannst. Jemanden auf den du all deinen Ballast und deinen ganzen Scheiß abwerfen kannst.
Aber da mach ich nicht mit. Ich muss selbst zusehen wie ich zurecht komme, mich selbst jeden Tag pushen um nicht einfach resigniert im Bett liegen zu bleiben da eh alles keinen Sinn mehr hat. Mich kostet das selbst viel Kraft mich aufzuraffen, mich positiv zu stimmen. Ich schaff das nicht dauernd jemand um mich zu haben der mich einfach nur runterzieht. Der den ganzen Schmarren den er rumträgt auf mich abwirft, mir regelmäßig die Stimmung ruiniert und sich gleichzeitig aber nicht helfen und nicht aufheitern lässt und bei jeder Kleinigkeit völlig ausrastet.
Tut mir Leid, aber das kann und will ich einfach nicht.

Samstag, 1. Oktober 2016

Wochenende


Grund zur Freude... Oder? 2 tage Ruhe,  2 Tage machen was man will,  tun wozu man Lust hat, 2 Tage ohne Stress.  Ja, so schön könnte es sein. Könnte... Denn in Wahrheit geht die Hetzerei weiter. Nichts von wegen Zeit für sich und endlich mal Ruhe. Zig Dinge sollen erledigt werden, zig Leute wollen besucht werden und die Fenster... Ja die Sonnenstrahlen schaffen es kaum mehr durch den Schmutz und erinnern einen täglich an die lästige Arbeit,  die Dinger endlich mal sauber zu machen. "mach ich am Wochenende"..hab ich gedacht. Denn unter der Woche um 19 Uhr nach der Arbeit putz ich sicher keine Fenster mehr.  Viel zu k.o.

Ja und jetzt ist Wochenende und zig Leute warten darauf,  dass man sich meldet. Dass man was unternimmt,  nur ein paar Stunden. Und die liebe Omi wollt ich ja auch noch besuchen... Wochenende.. Was für ein wahnsinns Wort für 2 läppische scheiß verfickte Tage an denen so viel erledigt werden soll dass von Erholung keine Rede mehr sein kann. Und solltest du die Frechheit besitzen mal nen Sonntag lang das Handy abzudrehen weil du einfach nicht mehr kannst, weil dir einfach alles zu viel wird und du endlich,  ja ENDLICH einfach nur allein sein willst... Ja dann kannst du dich auf was gefasst machen. Lass dir ein paar gute Ausreden einfallen warum du nicht verfügbar warst, warum du einfach nicht erreichbar warst, warum du wieder keine Zeit hattest.  Denn Wochenende...das hat nichts mehr mit Freizeit und Freiheit zu tun. Nein,  die Wochenverpflichtungen gehen nahtlos über in die Wochenendverpflichtungen, und wehe dir du kriegst nicht alles unter, wehe dir du funktionierst nicht in diesem sich immer weiter drehendem Hamsterrad.....

...Ich will aussteigen.  Einfach nur aussteigen.

Samstag, 7. Mai 2016

wenn aus strichpunkten ein punkt wird

ich hab die angewohnheit, dinge nicht abhaken zu können. nicht loszulassen. etwas festzuhalten. auch aussichtslose sachen. dinge, die mir weh tun und mich unglücklich machen. dinge, die längst vorbei sind, die jemand anderer bereits abgeschlossen hat, nur ich, ich bin da leider mal wieder nicht mitgekommen. hab das abhaken vergessen, das loslassen übersehen, das ende nicht mitbekommen. und dann halte ich fest. alles, was es zu halten gibt, selbst wenn es wenig ist. oder für den anderen da lange schon gar nichts mehr ist, das man festhalten könnte. ich finde mit sicherheit etwas. ich schließe nicht ab, nein, niemals würd ich das tun. nen strich drunter setzen. ein ende akzeptieren. einen punkt machen. nein, ich mache keine punkte. ich habe immer hoffnung, das da noch was ist. das da noch was kommen kann. es kann doch nicht so einfach alles vorbei sein. ich kann das so nicht hinnehmen, ich kann das so nicht zulassen, dass ich da so allein zurückbleibe, während der andere nicht nur schon den koffer gepackt, sondern sogar schon ins auto gestiegen und an nen anderen ort gefahren ist. selbst wenn ich das sogar weiß, halte ich trotzdem weiter daran fest. in meinem kopf male ich mir dinge aus, die gar nicht mehr da sind, klammer mich an wortfetzen, in denen ich eine gemeinsame zukunft hineininterpretiere, der andere nichts ahnend, was da in meinem kopf so vorgeht. ich träume von den schönen dingen, die waren, male bilder von 2 glücklichen menschen, die es so nie gegeben hat, hand in hand, von harmonischen sonntagsfrühstückstischen und gemeinsamen lachanfällen, von küssen und berührungen, von tiefsinnigen gesprächen und verliebten blödeleien, ja, fast schon kitschig und wie in einer schlechten liebeskomödie, die selbst so mancher frau schon zu flach und klischeehaft ist.

und dann plötzlich.... wird es mir bewusst. wird mir bewusst, was ich mir da zusammendenke, wird mir klar, dass ich mich lächerlich mache. als wäre ich einen langen tunnel entlanggelaufen, einen schier endlos langen tunnel,und plötzlich fällt mir auf, dass da türen sind. dass ich da rauskann. dass ich einfach rausgehn kann. ja, ich kann das ganze einfach hinter mir lassen. ich lese noch einmal deine letzten nachrichten. denke noch einmal daran, was du gesagt hast. und mir wird bewusst, wie dumm ich war. auf einmal weiß ich, dass es da gar nichts mehr gab, woran ich mich festhalten konnte. dass da nichts mehr ist und nie mehr was sein wird. ich nehm jetzt einfach die nächste tür und gehe. so, wie du es schon vor langer zeit gemacht hast. ich mache einen punkt und keine strichpunkte mehr. nach einem punkt, da kommt nichts mehr.
und als ich mich dabei ertappe, wie ich an einen bleistiftpunkt denke, den ich wieder wegradieren kann...... mach ich, bevor ich es mir nochmal anders überlege, einen dicken schwarzen punkt. mit edding.